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Wieder Hilfskonvois nach Afghanistan

Auch Hilfsflüge aus Europa in Nachbarländer. Pakistan geht gegen Organisationen mit Bin-Laden-Verbindungen vor

ISLAMABAD ■ taz Zum ersten Mal seit Ausbruch der jüngsten Krise sind am Samstag Konvois mit Lebensmitteln nach Afghanistan gerollt. Der ungewöhnlichste hat sich Richtung Chitral im äußersten Nordwesten Pakistans in Bewegung gesetzt. Dort werden die rund 200 Tonnen Hilfsgüter von 13 Lastwagen auf 4.000 Esel umgeladen, die dann in einem Treck von vier Tagen über den Schah-Salim-Pass nach Afghanistan gelangen sollen. Das UNO-Welternährungsprogramm erklärte, falls die Güter ihre Bestimmungsorte erreichen, ohne geplündert oder konfisziert zu werden, sollten die Überlandtransporte auch von Iran und Turkmenistan wieder aufgenommen werden. Am Samstag begannen auch erste Lufttransporte aus Europa nach Quetta, Peschawar, Maschad in Iran und Aschkabad in Turkmenistan mit Zelten und Nahrung für Flüchtlinge.

In Pakistan ging die Regierung unterdessen gegen zwei Gruppen vor, die von den USA enger Verbindungen mit Ussama Bin Laden verdächtigt werden. Der „Al-Raschid Trust“ ist offiziell ein „Wohltätigkeitsverein“. Seine Bankkonten wurden blockiert. Die Büros der Organisation „Harkat Ul-Mudschaheddin“ (HUM) wurden geschlossen, und ihre Führer tauchten unter. HUM ist eine Guerillagruppe, die von Pakistan aus gegen die indische Besatzung in Kaschmir kämpft. Sie soll in Afghanistan zusammen mit Bin Laden Ausbildungslager unterhalten, und HUM-Führer Faruq Kashmiri soll 1998 Bin Ladens Fatwa gegen die USA mitunterzeichnet haben B.I.

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