: ussama bin laden
Leben und Werk
1955 oder 1957: Geburt von Ussama Bin Muhammad Bin Awad Bin Laden in Saudi-Arabien als Sohn einer syrischen Schönheitskönigin und eines mächtigen Bauunternehmers jemenitischen Ursprungs
Ab 1979: Diplomingenieur Bin Laden beteiligt sich an der finanziellen Unterstützung des Widerstandes gegen die sowjetische Besatzung von Afghanistan
1984: Bin Laden zieht nach Peschawar in Pakistan und richtet später in Afghanistan Trainingslager für arabische Freiwillige ein. Die Organisation dieser Aktivitäten erhält den Namen „Al-Qaida“
1989: Die Sowjetunion zieht geschlagen aus Afghanistan ab. Bin Laden zieht zurück nach Saudi-Arabien; angeblich erhält er Ausreiseverbot
1990: Die USA stationieren Truppen in Saudi-Arabien, die 1991 am Golfkrieg gegen den Irak teilnehmen und zum Teil im Land bleiben. Bin Laden ist einer von vielen Kritikern davon
1991: Bin Laden wird aus Saudi-Arabien ausgewiesen. Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Afghanistan lässt er sich im Sudan nieder. Dort baut er unter dem Schutz der Militärdiktatur ein Wirtschaftsimperium auf sowie Trainingslager für islamistische Rebellen
1993: Anhänger Bin Ladens verüben einen Bombenanschlag auf das New Yorker World Trade Center mit sechs Toten und helfen Milizen in Somalia beim Kampf gegen eine US-Interventionstruppe. Die USA verlassen Somalia geschlagen
1994: Saudi-Arabiens Regierung entzieht Bin Laden die saudische Staatsbürgerschaft und beschlagnahmt sein Eigentum
1995: Mutmaßliche Anhänger Bin Ladens töten 5 US-Amerikaner bei einem Bombenanschlag in Saudi-Arabiens Hauptstadt
1996: Auf saudischen Druck verlässt Bin Laden den Sudan und zieht nach Jalalabad in Afghanistan, wo er zum Kampf gegen die US-Präsenz in Saudi-Arabien aufruft. Seine Anhänger greifen die saudische US-Militärbasis Khobar an; es gibt 19 Tote. In Afghanistan unterstützt Bin Laden die Taliban, die wenig später die Macht ergreifen
1998: Bin Laden gründet eine „Internationale Front“ und ruft Muslime weltweit dazu auf, Amerikaner zu töten (siehe nebenstehende „Fatwa“). Einige Monate später sprengen Anhänger Bin Ladens die US-Botschaften in Kenia und Tansania in die Luft, es gibt 224 Tote und 4.000 Verletzte. Die USA beschießen Sudan und Afghanistan mit Raketen
1999: Der US-Generalstaatsanwalt erhebt gegen Bin Laden Anklage wegen Bildung der terroristischen Vereinigung „Al-Qaida“
2000: Anhänger Bin Ladens verüben Selbstmordanschlag auf das US-Kriegsschiff „Cole“ im Jemen, es gibt 17 Tote
2001: Vier Anhänger Bin Ladens werden in den USA wegen den Anschlägen von 1998 verurteilt, zwei davon zum Tode. Am 11. 9. zerstören mutmaßliche Anhänger Bin Ladens das World Trade Center und einen Teil des Pentagons
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