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Kranich muss sparen

Lufthansa-Chef will Vier-Tage-Woche einführen, um Entlassungen zu vermeiden. Cocktails, Tischdecken und Gehaltserhöhung fallen weg

HAMBURG dpa ■ Um den drastischen Einbruch der Einnahmen seit den Anschlägen zu bewältigen, ergreift die Lufthansa harte Sparmaßnahmen. „Zurzeit nehmen wir pro Woche 50 Millionen Euro weniger ein als vor dem 11. September“, sagte Lufthansa-Chef Jürgen Weber der Bild am Sonntag. Er forderte die Vier-Tage-Woche, um Entlassungen zu vermeiden. Auch Kurzarbeit und Kündigungen schloss er nicht aus. „Alle Ausgaben werden strengstens überprüft.“

Die Lufthansa habe seit den Anschlägen vom 11. September rund ein Fünftel weniger Passagiere, sagte Weber. Er nannte die Krise in der Luftfahrt „noch dramatischer als zu Zeiten des Golf-Kriegs“. Im Zuge des Sparprogramms würden in der Business Class innerhalb Europas Cocktail-Snacks zum Aperitif sowie Tischdecken wegfallen, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus. Passagiere der Economy Class müssten künftig auf den Begrüßungs-Drink bei Interkontinentalflügen verzichten. Dies sei nur ein „erster Schritt“, heiße es in einer Information an Flugbegleiter. Ein Lufthansa-Sprecher sagte, in den Flugzeugen solle es künftig nur zwei statt drei Wagen mit zollfreien Konsumgütern geben, nahm zu weiteren Einzelheiten jedoch nicht Stellung.

Die von den Lufthansa-Piloten hart erkämpfte Gehaltserhöhung sei zu einem großen Teil automatisch ausgesetzt worden, da sie vom wirtschaftlichen Ergebnis abhängig ist, sagte Weber. Die Piloten und Copiloten der Lufthansa hatten nach mehreren Streiks mit hunderten Flugausfällen eine Erhöhung der Bezüge in diesem Jahr um insgesamt 28 Prozent durchgesetzt. Die Lufthansa hatte unter anderem auf Grund der höheren Personalkosten noch vor der jüngsten Krise ihre Prognose für den operativen Gewinn zurückgeschraubt. Nun wird gar ein operativer Verlust befürchtet, statt des zuvor noch erwarteten Gewinns von 700 bis 750 Millionen Euro.

Weber sagte, Lufthansa werde Dienstreisen auf ein Minimum beschränken, interne Umzüge, Neuanschaffungen stoppen sowie Veranstaltungen abgesagen. „Die Vier-Tage-Woche bei entsprechend reduziertem Einkommen hätte den Vorteil, dass die Mitarbeiter ihren Job behalten und das Unternehmen am Ende der Krise die Kapazität schnell wieder hochfahren kann.“ Komme es nicht zu einer Einigung, bedeute dies Kurzarbeit, Kündigungen und teure Sozialpläne.

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