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der redner

Jürgen Habermas

Der 72-jährige Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas, der diesjährige Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, hat den öffentlichen intellektuellen Diskurs in der Bundesrepublik seit Mitte der Sechzigerjahre geprägt wie kaum ein anderer. Habermas ist einer der Hauptvertreter der „Kritischen Theorie“; er war ein Vordenker der 68er-Generation – und kritisierte in der Auseinandersetzung mit Rudi Dutschke „linksfaschistische Tendenzen“ der Studentenbewegung.

Er löste Mitte der Achtzigerjahre mit einer Replik auf Ernst Nolte den „Historikerstreit“ um die Relativierung des Holocaust aus. 1999 wertete er die Angriffe der Nato im Kosovokrieg als „Sprung auf dem Weg des klassischen Völkerrechts der Staaten zum kosmopolitischen Recht einer Weltbürgerschaft“.

In seiner Laudatio rühmte ihn Jan Philipp Reemtsma, Leiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung, als einen, der sich immer gegen die „Entsorgung der Vergangenheit“ gestellt hatte; einen „großen Theoretiker des ausgehenden 20. Jahrhunderts . . . und einen des beginnenden 21. Jahrhunderts“. DPA

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