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Was soll Rot-Grün tun?

betr.: „Grüne schießen quer“, taz vom 16. 10. 01, u. a.

Es ist leicht, uns Grüne zu kritisieren. Realistische und verantwortbare Handlungsoptionen für die Bundesregierung aufzuzeigen, ist dagegen schwieriger. Was soll Rot-Grün denn bitte tun? Soll sich Deutschland auf unilateralistische Sonderwege begeben, jetzt wo Bush endlich multilateral agiert? Soll die Bundesregierung aus der globalen Anti-Terror-Koalition aussteigen und den Nato-Vertrag zum Altpapier legen? Soll Joschka zusammen mit Saddam Hussein die von der UNO gebilligten Militäraktionen der USA kritisieren?

Glaubt irgendjemand, dies würde etwas an der amerikanischen Kriegsführung ändern? Wäre mit der außenpolitischen Isolation Deutschlands wirklich dem Frieden gedient? Und glaubt irgendwer, Al-Qaida würde mit dem Terror aufhören, wenn man auf Militäraktionen gegen sie verzichtet?

Joschka nutzt den begrenzten Spielraum der Bundesregierung mit großem diplomatischem Geschick. Natürlich ist der Einsatz von Streubomben zu verurteilen. Und selbstverständlich muss darüber nachgedacht werden, wie wir sieben Millionen Flüchtlinge in Afghanistan vor dem Hungertod retten können. Wir Grüne tun beides, auch wenn es Guido Westerwelle für ein Zeichen von Unzuverlässigkeit hält. Aber eines werden wir Grüne nicht tun: uns aus der Verantwortung stehlen, nur weil die Welt nicht so ist, wie wir sie gerne hätten. YVES VENEDEY, Konstanz

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