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Allianz für eine ökologische Agrarwende

Breites Bündnis von Verbänden präsentiert gemeinsame Forderungen für eine nachhaltige Landwirtschaft. Neue ökologische und soziale Standards sollen nicht nur innerhalb der EU, sondern auch für Importe gelten

BERLIN taz ■ Weg von der agrarischen Massenproduktion – hin zur nachhaltigen Landwirtschaft: Unter diesem Motto präsentierten Umwelt-, Landwirtschafts-, Verbraucher- und Tierschutzverbände gestern ein gemeinsames Positionspapier zur Neugestaltung der europäischen Agrarpolitik nach 2006. Denn zu dieser Zeit läuft die „Agenda 2000“, der gegenwärtige Rahmen der EU-Agrarpolitik, aus.

„Dieses Mal wollen wir unsere Vorschläge möglichst frühzeitig in die anstehenden Verhandlungen einbringen“, sagte Claus-Peter Hutter, Präsident der Stiftung europäisches Naturerbe (Euronatur).

Eine zentrale Forderung der Allianz: An die Stelle spezifischer Prämien für Nutzpflanzen und Nutztiere müsse eine einheitliche Grundprämie treten. Damit werde die Benachteiligung ökologisch wichtiger Flächen und der artgerechten Tierhaltung verringert, heißt es in dem Papier. „Dabei geht es nicht darum, die Subventionen der EU zu kürzen, sondern sie in die richtigen Kanäle zu leiten“, sagte Friedrich Wilhelm zu Graefe Baringdorf, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und Vorsitzender des Agrarausschusses des Europaparlaments.

Die neue Grundprämie soll zwingend an bestimmte ökologische und soziale Kriterien gekoppelt werden und dafür sorgen, dass künftig nicht nur hochgradig mechanisierte Großbetriebe, sondern auch die kleinen und mittelgroßen Betriebe, die nachhaltig und arbeitsintensiv wirtschaften, in den Genuss der EU-Gelder kommen. Als ökologisches Kriterium gilt den Verbänden beispielsweise die Begrenzung der Zahl der Nutztiere je Hektar landwirtschaftlicher Fläche, die Förderung von ökologisch wichtigen Landschaftselementen wie Hecken und Feldgehölzen, aber auch das Verbot gentechnisch veränderter Pflanzen. Unter dem Stichwort „soziale Kriterien“ soll die Höhe der EU-Hilfen nach den Wünschen der Verbände von der Zahl der Arbeitsplätze je Agrarbetrieb abhängig gemacht werden. Tier- und zum Teil auch umweltgerechte Wirtschaftsweisen gingen oftmals mit einem höheren Arbeitseinsatz einher, und der müsse berücksichtigt werden, heißt es in dem Positionspapier.

Diese Standards sollen aus Sicht der Verbände nicht nur für die Landwirtschaft innerhalb der EU gelten, sondern auch für Importe von außerhalb. „Das Thema gehört auch auf die Tagesordnung der Welthandelsorganisation“, sagte Andreas Troge, der Präsident des Umweltbundesamtes. ANDREAS LAUTZ

www.euronatur.de

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