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Belgische Fluglinie Sabena vor dem Aus

Aufsichtsrat will Konkurs beschließen. Belegschaft streikt. Regierung fürchtet Ausschreitung und ordert Polizeischutz

BRÜSSEL afp ■ In Erwartung des drohenden Konkurses haben Beschäftigte der belgischen Fluggesellschaft Sabena gestern ihre Arbeit niedergelegt. Stunden vor einer Sitzung des Sabena-Aufsichtsrats traten Beschäftigte des Bodenpersonals am Brüsseler Flughafen Zaventem in einen spontanen Ausstand. Erwartet wurde, dass das Gremium am Abend den Konkurs der Airline beschließt – und damit das Aus einer der ältesten europäischen Fluggesellschaften.

Der Konkurs würde die Entlassung der meisten der 12.000 Sabena-Beschäftigten bedeuten. Die Flughafenbehörden Biac in Zaventem riefen Reisende mit einem Sabena-Ticket dazu auf, zu Hause zu bleiben. „Es ist unsinnig, jetzt mit einem Sabena-Ticket fliegen zu wollen“, sagte ein Biac-Sprecher. Sabena hatte die Mehrzahl ihrer Flüge abgesagt.

Bereits am Montag hatte die belgische Regierung ein zusätzliches Polizeiaufgebot in Zaventem stationiert, um Ausschreitungen der Beschäftigten vorzubeugen. Am Dienstag trafen Vertreter der Gewerkschaften mit einer Regierungsdelegation zusammen, um über einen Sozialplan zu verhandeln. Der belgische Finanzminister Didier Reynders musste deshalb eine EU-Finanzministertagung vorzeitig verlassen. Sabena wurde 1923 gegründet. Derzeit besitzt der belgische Staat 50,5 Prozent der Anteile. Der Rest gehört der Schweizer SAir Group, die nach den Turbulenzen um die Swissair ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann – der Todesstoß für Sabena.

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