: Öffentliche Verfolgung
Mitglieder der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten“ (VVN/BdA) haben gestern der Menschen gedacht, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Bei einer Mahnwache auf dem Joseph-Carlebach-Platz (Foto: Kugler) zum Jahrestag der Reichspogromnacht erinnerten sie an den Auftakt zur Judenvernichtung am 9. November vor 63 Jahren. Die Nationalsozialisten hatten die jüdische Synagoge auf dem Platz hinter der heutigen Uni, der damals noch den Namen Bornplatz trug, abgebrannt.
Steffi Wittenberg hat diese Nacht in Hamburg miterlebt. Bei der gestrigen Gedenkveranstaltung erinnerte sie daran, dass die Verfolgung der Juden in aller Öffentlichkeit geschah. „Die Mehrheit der Bevölkerung schwieg dazu.“ In Erinnerung daran sei der Gedenktag heute auch dem Erhalt der Demokratie gewidmet. Insbesondere mahnte sie den Schutz der Würde von Menschen an, die sich heutzutage auf die Flucht begeben müssen.
Cornelia Kerth, die Vorsitzende der VVN, erinnerte daran, dass das Grundgesetz der Bundesrepublik auf den Lehren aufgebaut sei, die in der Nachkriegszeit gezogen worden waren: Asylrecht für Flücht-linge, keine Remilitarisierung Deutschlands, Trennung von Geheimdiensten und Polizei. Diese Lehren, warnte sie, seien zurzeit im Begriff, aufgegeben zu werden. ee
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