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Hu Jintao und der Führungswechsel in China

Voraussichtlich beim XVI. Parteitag der chinesischen Kommunisten im Herbst 2002 wird der Wechsel von der so genannten dritten zur vierten Führungsgeneration eingeleitet. Dann werden die jeweils über 70-jährigen Jiang Zemin, Li Peng und Zhu Rongji, also der Staats- und Parteichef, der Vorsitzende des Nationalen Volkskongresses und der Premierminister, ihre entscheidenden Posten im siebenköpfigen Ständigen Ausschuss des KP-Politbüros räumen und jüngeren Kadern Platz machen. Als so genannter Kern dieser dann nachrückenden vierten Generation gilt der heute 58-jährige Hu Jintao. Als stellvertretender chinesischer Staatspräsident ist die heutige Nummer fünf im KP-Politbüro noch bis Sonntag zu Besuch in Deutschland.

Verläuft der Führungswechsel wie erwartet, dann wird Hu nach seiner Kür zum KP-Generalsekretär auch im Frühjahr 2003 Staatspräsident. Noch unklar ist, wann er die Leitung der Militärkommission des KP-Zentralkomitees und damit des wichtigsten Machtgremiums in der Volksrepublik wird.

Es wird vermutet, dass deren jetziger Vorsitzender Jiang Zemin ähnlich wie Deng Xiaoping, der Führer der zweiten Führungsgeneration nach der ersten um Mao Zedong, diesen Posten erst aufgeben wird, wenn er sich seines Nachfolgers vollkommen sicher ist. HAN