: was macht eigentlich. . . Eberhard Diepgen?
Das Geburtstagskind
Ach, unser Bürgermeister der Herzen. Ebi wird heute sechzig. Ein Berliner Leben im Dienste der Bürger. Die taz gratuliert und wünscht, dass nicht nur seine Frau Monika, sondern auch Günter Nooke artig mitfeiert. Wehe, der Parteigenosse haut Ebi beim Topfschlagen am Freitag, wenn die Landes-CDU ihren langjährigen Vorsitzenden hochleben lässt, heimlich den Kochlöffel auf das Haupt. Wegen des schönen blauen Sessels im Bundestag nämlich. Beide wollen da rein. Allerdings ist der Fraktionsvize Nooke schon drin und will sich vom Berliner Dauerregenten keinesfalls um den Sitz unter der Foster-Kuppel im Reichstag bringen lassen. „Herr Nooke ist nicht Inhaber des Wahlkreises Mitte“, giftete Ebi am Montag wenig elder-statesman-like zurück.
Zur Feier des Tages kündigte Shooting-Star Frank Steffel auch noch an, die Berliner Union werde „sich neu aufstellen“, was wohl nur heißen kann, dass sie ihren ewigen Ebi lieber sicher in den Bundestag schicken will, als seinen mitreißenden Landesvorsitzenden-Reden noch länger zuhören zu müssen. Übrigens hatte noch 1998 das Direktmandat Mitte, zu dem damals noch Prenzlauer Berg zählte, die PDS-Petra Pau geholt, knapp vor Wolfgang Thierse. Unser Herzens-Bürgermeister muss auf seine alten Tage also nochmal so richtig ins Rennen. Dazu klopft ihm Langzeit Compagnon Klaus Landowsky ermunternd auf die Schulter: „Ein so guter Typ wird in Berlin noch gebraucht.“ Davon sind auch wir überzeugt, happy birthday, dear Ebi. AWF
FOTO: REUTERS
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