: Urwald-Mord an der Schlachte
Zwar stehen die Bänke schon seit weit mehr als einem Jahr an der Schlachte, zwar ist die Sitzsaison jetzt endgültig vorbei – doch schlecht bleibt schlecht, findet Greenpeace und hat gestern aufs Neue dagegen protestiert, dass die Sitzgelegenheiten an Bremens Renommiermeile aus Urwaldholz gemacht sind.
Iroko-Holz, auf dem Bremens TouristInnen derzeit ihre Hintern platzieren, ist ein Tropenholz aus Afrikas Urwäldern. Die sind durch Raubbau bedroht, und darauf machten gestern die AktivistInnen in Verkleidung diverser ebenfalls bedrohter Urwaldtiere aufmerksam. „Die Sitzbänke an der Schlachte sind ein typisches Beispiel dafür, dass selbst die öffentliche Hand nicht davor zurückschreckt, Holz aus den letzten großen Urwäldern verbauen zu lassen“, sagt Michaela Braun, „Wald-Campaignerin“ von Greenpeace Deutschland, „das darf so nicht weitergehen.“
Deshalb gibt es im April 2002 in Den Haag den Urwaldgipfel, auf dem ein zehnjähriger Aktionsplan für die Urwälder erarbeitet werden soll. Es geht nicht nur um die Urwälder in Afrika: Auch in Süd-ostasien, am Amazonas, in Chile, in Kanada, in Nordeuropa und in Sibirien sind die großen Wälder bedroht. Deutschland importiert jährlich Holz im Wert von zwei Milliarden Mark aus diesen Urwäldern.
taz/Foto: Alexander Steffens
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