: was macht eigentlich Harry Potter?
Klebriger Zauber
Der Junge ist einfach unschlagbar. Wo Zauberlehrling Harry Potter auftaucht, herrscht ein Hauch von wunderlicher Magie. Wiederstände werden kurzerhand beiseite gehext. Das hätten auch die Muggels aus dem Bezirksamt Mitte wissen müssen. Allen voran Baustadträtin Dorothee Dubrau (Grüne), die das mit 1.200 Quadratmetern weltweit größte Werbeposter für den in einer Woche startenden Harry-Potter-Film verbot und selbst vor dem Verwaltungsgericht Recht bekam. Denn um Werbung an der Fassade des Forum-Hotels am Alex anzubringen, brauche man eine Baugenehmigung.
Doch ein echter Potter bedient sich höherer Kräfte. Peter Strieder (SPD) kommt ihm da gerade recht. Mit der wenig poetischen aber hoch wirksamen Zauberformel „Eingriffsrecht nach dem allgemeinen Zuständigkeitsgesetz“ setzte der Stadtentwicklungssenator die Baustadträtin außer Gefecht. Die magischen Fenster des Hotels dürfen nun beklebt werden. Strieders ausschweifende Begründung: „Der weit über die Grenzen unserers Landes hinaus bekannte Alexanderplatz ist als Träger der Symbolik Harry Potter auf einem großflächigen Werbeplakat nicht nur geeignet, sondern an diesem verkehrsreichen und von mehr als 100.000 Menschen täglich frequentierten Platz ohne Frage von gesamtstädtischer Ausstrahlung.“ Oder andersherum gesagt: Dank eines geeigneten Senats-Trägers überstrahlt der kommerzreiche Harry ohne Frage großflächig die Symbolik der zahlungskräftigen Massen auf dem Alex. GA
FOTO: TAZ-ARCHIV
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