: Die Melodie von Amélie
Atmosphärische Kammersinfonien als großes Kino für die Ohren: Die fabelhafte Welt des Yann Tiersen im Zoo Palast
Wer „Die fabelhafte Welt der Amélie“ gesehen hat – und das waren allein in Deutschland rund zwei Millionen Menschen –, der erinnert sich bestimmt auch an die Filmmusik: Nicht oft gehen Bilder und Töne eine ähnlich intensive Verbindung ein und schaffen jene schwebende Stimmung, die den Zuschauer noch lange nach Verlassen des Lichtspieltheaters erfasst hält. Yann Tiersen heißt der Komponist, der erst durch „Amélie“ hierzulande bekannt geworden ist, der aber im Nachbarland Frankreich schon lange einen guten Ruf hat. Nicht nur unter Cineasten, denn die atmosphärischen Kammersymphonien des gebürtigen Bretonen sind großes Kino, auch ohne eine Leinwand. Neben Geige und Klavier spielt er auch auf eher raren Instrumenten wie Banjo, Melodica und Mandoline, sodass er eine Band zur Begleitung eigentlich gar nicht nötig hätte – doch zuweilen ist er auch schon mit einem großem Orchester auf die Bühne getreten. Seit der Multiinstrumentalist vor sechs Jahren mit seinem speziellen Stil auf sich aufmerksam machte, steht sein Telefon nicht mehr still, und öfters meldet sich ein Filmregisseur am anderen Ende der Leitung. Soundtrack-Aufträge übernahm er schon für Erick Zonca und André Techine, und zuletzt eben für Jean-Pierre Jeunet. Diese Stücke werden wohl im Mittelpunkt stehen, wenn Yann Tiersen im Zoo Palast für einen Abend wieder jenen Glanz zurückbringt, der seit dem Umzug der Berliner Filmfestspiele (Berlinale) an den Potsdamer Platz unwiderbringlich verloren gegangen ist. bax
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