piwik no script img

Lokalkoloratur

Es ist so weit: Nach all den Jahren. Carlo von Tiedemann hört auf, und Plakate überall in der Stadt verkünden das auch. NDR2, die Schaubude, HSV-Stadionsprecher, die alte Geschichte mit seiner Freundin und der Gosse, die Hafenrundfahrt, die Euroflops, Show und Co mit Carlo – all das soll Vergangenheit sein. Die ganzen Sprüche, dieses Carlo-hafte, Moderator Gnadenlos, diese untrennbare Symbiose zwischen Norddeutschem Rundfunk und jenem Antje-Schnurrbart, dieses Gefühl, 20 Jahre lang den Fernseher einzuschalten und jedes Mal irritiert zu denken: Wie, den gibts immer noch? Carlo von Tiedemann war schon da und verbreitete das, was er für gute Laune hält, als wir noch um die Grundschul-Versetzung bangten, im ZDF um 18.20 Uhr Percy Stuart lief und Uli Hoeneß den Elfmeter in den Belgrader Nachthimmel jagte. Carlo hört übrigens nur auf zu rauchen. Er sendet weiter. Ändert sich doch nicht alles nach dem 11. September. aha

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen