piwik no script img

Preis für Vollrath und Cohn-Bendit

BREMEN taz ■ Der Philosoph Ernst Vollrath und der grüne Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit haben am Samstag im Bremer Rathaus den Hannah-Arendt-Preis 2001 für politisches Denken erhalten. Der mit 15.000 Mark dotierte Preis wird seit 1994 vom Bremer Wissenschaftssenator und der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung vergeben. In ihrer Laudatio betonte Brigitte Sauzay, Koordinatorin für die deutsch-französischen Beziehungen im Bundeskanzleramt, beide Preisträger hätten sich durch ihr antitotalitäres Denken und Handeln im Sinne Hannah Arendts verdient gemacht. Ernst Vollrath habe durch sein akademisches Werk das Denken der deutsch-jüdischen Philosophin weiterentwickelt und zu einer Theorie des Politischen ausgebaut, sagte Sauzay. Vollrath galt vielen Linksintellektuellen nicht zuletzt wegen seiner Nähe zum Arendt’schen Denken lange als zu konservativ. Er wurde unter anderem auch zum Gegenspieler von Jürgen Habermas, als er dessen Vereinnahmung Arendts für die Frankfurter Schule kritisierte. Daniel Cohn-Bendit, der in Frankreich bekannt wurde als der studentenbewegte Barrikadenkämpfer Dany le Rouge und der heute für die französischen Grünen im Europaparlament sitzt, wurde für seine „freiheitliche“ Praxis geehrt. Beide Preisträger hatten Hannah Arendt noch zu Lebzeiten kennen gelernt. T. GEBEL

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen