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Große Anti-Pizza-Razzia

■ Vor allem Ausländer von Aktion betroffen

Arbeitsamt Bremen und Polizei haben am Sonntagabend eine Großrazzia in 27 Gastronomiebetrieben durchgeführt. Dabei wurden 101 Personen überprüft. In 27 Fällen wurden die Fahnder „fündig“: Eine Reihe von Gastronomie-Beschäftigten hatte ihren Sozialversicherungsausweis nicht bei sich. Gravierendere Vorwürfe machen die Behörden vor allem ausländischen Arbeitnehmern: Fünf Asylbewerber hatten auf der Suche nach einem Arbeitsplatz gegen die „Residenzpflicht“ verstoßen, die den Aufenthalt auf einen Landkreis beschränkt. In acht Fällen ermitteln die Behörden, weil Ausländer ohne Arbeitserlaubnis gearbeitet haben sollen. Sieben Beschäftigte sollen Sozialleistungen bezogen haben.

Am schwersten traf die Razzia ein Chinarestaurant: Gleich zwei chinesische Fachkräfte mussten Bremen wegen Verstoßes gegen die Residenzpflicht umgehend verlassen. Die dritte Mitarbeiterin soll Arbeitslosenhilfe beziehen. Die Gäste gingen hungrig nach Hause. Schon am vergangenen Donnerstag hoben die Behörden am Bahnhof einen wahren Sündenpfuhl aus: Auf aufgerissenem, dreckigem Bodenbelag stand „aufgetautes Fleisch neben schimmligem Gemüse“, so das Arbeitsamt. Auf einer „völlig verdreckten Kochstelle“ brutzelte der illegal beschäftigte polnische Koch ausgerechnet des Deutschen Leibgericht Sauerkraut. Zu guter Letzt fanden die Beamten auch noch eine Stange unverzollter Zigaretten. jank

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