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Ein Abenteuer für die Ohren

Beim Festival of Exiles hört man musikalische Heimatlosigkeit als Chance

„Festival of Exiles“, Donnerstag und Freitag um 22 Uhr im Bastard, Kastanienallee 7–9. Eintritt: 15/12 DM. www.wps-arts.de/exiles

Das Gegenteil wäre das Formatradio. Die Musik brav in den Sparten eingesperrt und ruhig gestellt. Keine Lust darf sie mehr haben, mal vor die Tür zu gehen und schauen, was sonst noch Interessantes passiert. Gegen solche Stubenhockermusik setzt man beim „Festival of Exiles“ auf das Streunen. Sicherheit kann an den beiden Tagen im Bastard so kaum garantiert werden, und wahrscheinlich wissen selbst die Musiker nicht genau, was alles in Bewegung gerät, wenn klassische Geigenausbildung mit den Mitteln avancierter Technologie, frei jazzende Improvisationslust und traditionelle vietnamesische Musik in einem Programm aufeinander prallen. Ein Forum für Musiker, die sich nicht auf die Schnelle einer Szene zuordnen lassen. Mit Fusion-Betulichkeit aber hat das nichts gemein und auch nicht mit Beliebigkeit. Denn die stilistische Exil-Situation heißt keineswegs, dass die Musiker nicht genau wissen, woher sie kommen. Was jedoch nicht bis zur Langeweile ausgesessen werden muss. Das „Festival of Exiles“ schafft den Raum, sich in festen Formationen genauso wie in Ad-hoc-Bands auf Neues zu verabreden. Streng Akustisches. Elektronische Verfremdung. Alles möglich. Futter für abenteuerlustige Ohren.

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