Maisgene außer Kontrolle

LONDON dpa ■ US-Forscher haben weit entfernt von Genmais- Anbaugebieten künstlich verändertes Erbgut in traditionellen Maissorten gefunden. Über die Entdeckung der fremden Gene in den Pflanzen aus dem mexikanischen Bergland berichten David Quist und Ignacio Chapela von der kalifornischen Universität Berkeley in der britischen Fachzeitschrift Nature. Der Fund sei umso bedenklicher, als es in Mexiko seit 1998 ein Moratorium zur Ausbringung genmanipulierter Maissorten gebe, schreiben sie. Die US-Forscher fanden in den natürlichen Sorten Gene für das Insektengift des Bakteriums Bacillus thuringiensis sowie Resistenzen für Pflanzengifte, die typisch für den „Roundup-Ready-Mais“ der US-Firma Monsanto sind. Beide deuten auf eine Verbreitung der Pollen von weit abgelegenen Anbaugebieten genetisch veränderter Sorten hin. Mexikanische Regierungsstellen bestätigten die Ergebnisse.