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Kalifornische Bande

■ Indie-HipHop: Planet Asia, Pep Love und Mr. Lif im Logo

„Die Historiker versuchen die Kontinente und die Menschen in Asien, den Mittleren Osten, Afrika und Ägypten einzuteilen. Aber all das war – und ist – eins.“ Die ihnen damals bekannte Welt, so weiß Jason Green weiter, nannten jene Menschen: Asien. Unter dem folgerichtigen MC-Namem Planet Asia ist Green mit seiner markant schnarrenden Stimme und variablen Raps eine der markantesten Figuren im Independent-HipHop nicht nur der Westküste. Er ist Teil der Cali Agents und war auch alleine auf zahllosen Platten der letzten zwei Jahre als Gast zu hören.

Planet Asia ist gewissermaßen Headliner der „Cali Breeze“-Tour, die heute im Logo gastiert. Begleitet wird er von Pep Love, der als Teil der Hieroglyphics-Familie um den ehemaligen Chartsstürmer Del Tha Funkee Homosapien bekannt sein mag. Dort schraubt man seine Beats gerne noch eine Umdrehung weiter und rappt, wo möglich, noch etwas stolpernder. Was im HipHop wenigstens halbwegs vor Ausverkaufsvorwürfen zu schützen scheint, da können die Vertriebswege und Auflagenzahlen inzwischen noch so großindustriell sein. Manchem war Loves spirituelles, Jahre verspätet erschienenes Debütalbum da unlängst ein Fall von Verrat, anderen ein Klassiker.

Dritter und vielleicht interessantester im „Cali Breeze“-Bunde: Mr. Lif, der zwar gar nicht aus Kalifornien kommt, dafür in der überschaubaren Tradition guter Rapper aus Neuengland steht. Für die offizielle Musikwelt wurde er „Bos-tons bester Rapper seit Edo.G“, nachdem er einen bedeutenden Musikwettbewerb gewann. Interessierten war der Mann, dessen Dreadlocks (zumindest vor kurzem) tatsächlich noch Furcht einflößen, aber ohnehin längst von zahlreichen Underground-Zusammenarbeiten ein Begriff. Von ihm dürfte man noch hören.

Alexander Diehl

mit Abstract Art: heute, 21 Uhr, Logo

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