: Anthrax-Absender gefasst
Abtreibungsgegner ging FBI ins Netz: Er schickte angebliche Milzbrandbriefe an Frauenkliniken
WASHINGTON rtr/ap ■ In den USA ist nach Polizeiangaben am Mittwoch ein militanter Abtreibungsgegner gefasst worden, der nach Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI hunderte von Briefen verschickte, die angeblich mit Milzbranderregern verseucht waren. Adressaten waren Frauenkliniken an der Ostküste, in denen angeblich Abtreibungen vorgenommen werden. Clayton Lee Waagner sei im Bundesstaat Ohio gestellt worden, hieß es in Washington.
Waagner verschickte die Briefe in einer Zeit, in der auch Postsendungen mit wirklichen Milzbranderregern unterwegs waren. Fünf Menschen starben. Das FBI hält Waagner aber nicht für den Absender auch dieser Briefe, die in den USA nach den Anschlägen vom 11. September zusätzlich Angst und Schrecken verbreiteten. Die Adressaten reichten bis in die Führungsspitzen von Parlament und Regierung. Ein Zusammenhang mit den Terrorattentaten aber wurde bislang nicht festgestellt.
Unterdessen hat der US-Kongress die Mittel für die Geheimdienste um acht Prozent aufgestockt. Die Ausgabensteigerung geht über den Antrag der Regierung hinaus, die sieben Prozent mehr Geld gefordert hatte. Der Umfang der Ausgaben wird nicht veröffentlicht. Die bewilligten Mehrausgaben sollen vor allem für die Ausweitung des Agentennetzes und für eine Verstärkung der National Security Agency (NSA) eingesetzt werden. Diese wertet Daten aus Computernetzen und andere elektronische Informationen aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen