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Immer weniger Pfandflaschen im Regal

Nur noch 62,5 Prozent aller Getränke werden in Mehrwegflaschen verkauft – gut ein Zehntel weniger als erlaubt

BERLIN taz ■ Der Anteil der Mehrwegflaschen in Deutschland ist empfindlich eingebrochen. Das ergibt eine Erhebung des Gesellschaft für Konsumforschung, die gestern in Berlin vorgestellt wurde. Demnach wurde Mitte dieses Jahres nur noch ein Anteil von 62,5 Prozent der Getränke in Mehrwegflaschen verkauft. Die Mehrwegquote liegt damit mehr als ein Zehntel unter dem gesetzlichen Sollwert 72 Prozent.

Auf das Gezerre um das Zwangspfand hat die neue Zahl aber keinen Einfluss. Hier werden die behördlich angeordneten Erhebungen zugrunde gelegt. Bereits 1997 lag die Quote mit 71,3 Prozent knapp unter diesem Sollwert. Das löste eine gesetzlich vorgeschriebene Nacherhebung aus, die diesen Wert bestätigte und eigentlich im kommenden Frühjahr zur Einführung des Zwangspfandes auf Bier und Mineralwasser in Einwegverpackungen führen sollte. Doch derzeit klagen sechzehn Großhändler und Braukonzerne, um das Zwangspfand aufzuhalten. Nachdem sie in erster Instanz scheiterten, muss nun das Berliner Oberverwaltungsgericht das Urteil überprüfen.

Die Händler klagen vor allem gegen die Methode der Erhebung selbst: Sie sei so ungenau, dass angesichts des knappen Verfehlens der Mehrwegquote im Jahr 1997 die Voraussetzung für das Zwangspfand noch nicht ausreichend sei. Dieses Problem dürfte spätestens im Februar obsolet sein. Dann wird Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) die Nacherhabung für 1998 veröffentlichen, die deutlicher niedriger ausfallen wird. Sogar Limonaden und Wein droht danach ein Zwangspfand. URB

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