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Plutonium zu Weihnachten

Greenpeace-Klage abgewiesen: Britische Regierung bekommt vom höchsten Gericht eine neue Atomanlage in Sellafield geschenkt, muss künftig aber besser rechnen

DUBLIN taz ■ Die Wiederaufarbeitung von Mischoxid-Brennstäben (MOX) in der nordwestenglischen Atomfabrik Sellafield kann kurz vor Weihnachten beginnen. Die juristischen Möglichkeiten gegen die umstrittene Anlage sind ausgeschöpft. Am Freitag wies das Londoner Berufungsgericht die Klage von Greenpeace und den Friends of the Earth ab. Die beiden Organisationen hatten argumentiert, dass die MOX-Anlage wirtschaftlicher Unfug sei. Nach EU-Recht muss eine Atomanlage wenigstens profitabel sein, wenn sie schon die Umwelt radioaktiv verseucht.

Die britische Regierung hatte der MOX-Anlage mit einem Trick eine rosige Zukunft ausgemalt: Sie ließ die Baukosten in Höhe von 470 Millionen Pfund in der Wirtschaftlichkeitsrechnung einfach weg – das sei ausnahmsweise zulässig, weil das Geld in diesem Fall ja schon ausgegeben sei. In erster Instanz entschied das Gericht, dass Atomanlagen grundsätzlich nicht nach wirtschaftlichen Kriterien beurteilt werden dürfen. Die drei Oberrichter des Berufungsgerichts korrigierten das zwar, machten in diesem Fall jedoch eine Ausnahme, da in Großbritannien keine weitere MOX-Anlage gebaut werde. RALF SOTSCHECK

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