: der preisträger
Ein Mann, der seinen begrenzten Einfluss zu nutzen weiß
Kofi Annan, geboren 1938 in Ghana, ist seit 1997 Generalsekretär der Vereinten Nationen. Seine Karriere im UN-Verwaltungsapparat begann 1962. In seiner gestrigen Rede nannte er als seine Leitbilder die Friedensnobelpreisträger von 1960 und 1961: den über dem Kongo abgeschossenen UN-Generalsekretär Dag Hammerskjöld und den südafrikanischen Antiapartheidkämpfer Albert Luthuli. „Für mich als Afrikaner setzten diese Männer einen Maßstab, dem ich in meinem ganzen Arbeitsleben zu entsprechen versucht habe“, so Annan.
Kofi Annan hebt sich als Kenner des UN-Apparats mit verbindlichem Führungsstil sowie der Fähigkeit, den Beschränkungen der UNO angemessene Arbeitsziele zu entwickeln, positiv von seinem Vorgänger Butros Butros Ghali ab. 1998 verhandelte er gegen den Willen der USA erfolgreich mit Saddam Hussein. Als Untergeneralsekretär für Friedensmissionen 1993–96 zeichnet er aber auch für das Versagen der UNO sowohl in Bosnien wie Ruanda verantwortlich. D.J.
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