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Seifenoper um die Bremer Bäder: Rechtsanwalt geht Baden

„Einfach in den Sack gesteckt“ habe die Bremer Bäder GmbH sein Geld, beschwert sich Gelegenheitsschwimmer Manfred Wuttke. Ganze 18 Mark will der Bremer Rechtsanwalt nun zurückbekommen. Und zog dafür vor Gericht. Ein Mann mit Prinzipien.

1999 kaufte sich Wuttke für 36 Mark eine 10er-Karte, die er aber nur zur Hälfte aufbrauchte. Als er zwei Jahre später, die Badehose in der Tasche und die schon leicht angejährte Karte in der Hand, an der Kasse des Stadionbades stand, wies man ihn ab. „Verfallen“, urteilte die Bad-Betreiberin, und darauf beharrt sie noch heute. Wuttke ist wütend: „Das geht so nicht.“

Es geht anscheinend doch. Immerhin ein ganzes Jahr lang, von Oktober 1999 bis Oktober 2000, habe Wuttke Zeit gehabt, die Karten umzutauschen, gibt Amtsrichterin Karen Buse zu bedenken. Cornelia Maywald, Marketing-Leiterin der Bäder, fügt hinzu: „Irgendwann muss Schluss sein.“

Wuttke sieht das völlig anders. Erstens habe er gar nicht gewusst, dass die Karten ungültig würden. Und zweitens habe der Bundesgerichtshof im Sommer entschieden, dass auch „verfallene“ Telefonkarten erstattet werden müssen. Also ein Präzedenzfall.

Richterin Buse schien das überhaupt nicht zu beeindrucken. Und um den finalen Bauchpflatscher zu vermeiden, zog Rechtsanwalt Wuttke seine Klage erst einmal zurück.

hoi / Foto: Julia Baier

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