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Polen verübten Pogrom

Ermittler finden keine Hinweise auf deutsche Beteiligung an Massenmord im polnischen Jedwabne vor 60 Jahren

WARSCHAU dpa ■ Die Ermittler des polnischen Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN) haben bei der Aufklärung des Pogroms im ostpolnischen Jedwabne vor 60 Jahren bisher keine Hinweise auf eine Beteiligung von Deutschen. Alle bisherigen Zeugenaussagen und Hinweise deuteten darauf hin, dass sich außer einer kleinen Gruppe deutscher Gendarme keine Deutschen am Tag der Ermordung von bis zu 1.600 Juden in Jedwabne aufhielten, hieß es gestern.

Der Mord an den Juden im Juli 1941 war jahrzehntelang den deutschen Besatzern angelastet worden. 1999 berichtete der in den USA lebende Historiker Gross in seinem Buch „Nachbarn“ jedoch unter Berufung auf Augenzeugen, Polen hätten ihre jüdischen Nachbarn misshandelt und in einer Scheune verbrannt. Das Buch löste eine monatelange Kontroverse über die Verstrickung in NS-Verbrechen und Antisemitismus in der polnischen Gesellschaft aus.

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