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Schöner Puten

Wer auf fettarme „Du darfst“-Produkte mit Putenfleisch steht, kann das künftig mit einem besseren Gewissen tun. Nach einer fast fünfmontatigen Greenpeace-Kampagne hat sich der „Du-darfst“-Hersteller Unilever jetzt bereit erklärt, teure, aber glückliche Puten zu verarbeiten.

Vorausgegangen war die Zusage der Putenmäster Nölke (Marke „Gutfried“) und Heidemark, im nächsten Jahr Puten aus extensiver Bodenhaltung anzubieten, bei der die Tiere mehr als doppelt soviel Platz haben. Durch dieses Verbesserung werden die Vögel weniger anfällig für Krankheiten und müssen seltener mit Antibiotika behandelt werden. Greenpeace zufolge haben sich die Mäster überdies verpflichtet, keine genmanipulierten Sojabohnen und Leistungsförderer ins Futter zu mischen. „Da hiermit eine deutliche Erhöhung der Rohwarenkosten einhergeht, wird sich der Erfolg dieses Schrittes am Markt allerdings erst noch zeigen müssen“, erklärte Unilever-Sprecher Rüdiger Ziegler.

Greenpeace sprach von einem Durchbruch bei der Agrarwende. „Zum ersten Mal seit der BSE-Krise erklärt ein führender Nahrungsmittelkonzern ohne gesetzlichen Druck, für eine bessere Tierhaltung zu sorgen“, kommentierte die Umweltorganisation. knö

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