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Betr.: Erhard Pumm

„Brötchenaffäre“ war das Wort des Sommers, und wo „Brötchenaffäre“ war, konnte Erhard Pumm nicht weit sein. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete war als Hamburger DBG-Chef auch verantwortlich für den DGB-nahen „Verein zur Betreuung von Arbeitslosen und Arbeitslosenselbsthilfegruppen“. Der soll Brötchen - bevorzugt mit Lachsschinken belegt - für die Sitzungen der Funktionäre geschmiert, gegen Helmut Kohl demonstriert und ein Ferienheim in Bad Bevensen renoviert haben. Die CDU stürzte sich auf das Wahlkampffutter zum Lieblingsthema Filz und witterte sozialdemokratische Selbstbedienung und Subventionsbetrug. Am Ende entpuppte sich der Skandal als unkorrekte Buchhaltung und die Selbstherrlichkeit des Vereins-Geschäftsführers Helmuth Diekwisch, der inzwischen entlassen ist und gegen den die Staatsanwaltschaft noch immer ermittelt. Am meisten aber litten die Arbeitslosen, die monatelang keine Beratung hatten, vor allem nicht in den Außenstellen, die hektisch geschlossen wurden. Die Behörde suchte monatelang nach einem neuen Träger für den Verein. Den Zuschlag erhielt schließlich die Arbeiterwohlfahrt. san

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