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ausländische fachpresse

Unabhängiges Opferlamm

„Da er [Stoiber] nun als ernst zu nehmender Herausforderer für den Kanzler bereit steht, soll das Lamm [Merkel] geopfert werden. Doch das macht keine Opfermiene. Die seltene Kombination Merkels aus eisernem Machtwillen und dauernder Führungsschwäche schafft der Union das nächste Existenzproblem.“ Kurier (Österreich)

„Die natürliche Wahl [als Herausfordererin für Bundeskanzler Schröder] müsste auf Angela Merkel fallen, die Vorsitzende der CDU, Deutschlands größter Partei des rechten Flügels. Aber Frau Merkel hat es versäumt, ihre politische Bewegung in den Griff zu bekommen oder eine solide Gefolgschaft unter den Wählern aufzubauen. Als Folge davon schielen konservative Händler der Macht auf Edmund Stoiber, den Führer der erzkonservativen bayerischen Schwesterpartei, der CSU.“ Guardian (England)

„Die Frage ist eher: Ist die Union reif genug, nicht nur eine Vorsitzende, sondern auch eine Kanzlerkandidatin zu ertragen; eine Bewerberin mithin, die im Erfolgsfalle Ämter und Pfründe zu verteilen haben wird, sich in den vergangenen Monaten aber als ziemlich unabhängig und druckresistent erwies. Da funktionieren die unter Kohl sorgsam gepflegten Seilschaften und Abhängigkeiten nicht mehr.“ Frankenpost (Bayern)

„Stoiber ist ein kraftvoller Redner und seit Jahren erfolgreicher CSU-Führer und Ministerpräsident von Bayern. Er hat daher gute Karten, die Bundestagswahl im kommenden Jahr zu gewinnen: Die Regierung Schröder kämpft mit der Rezession und einem umstrittenen Einwanderungsgesetz. Die CDU-Vorsitzende Merkel hat auch einige Vorteile: Sie wirkt authentischer und seriöser als die meisten Politiker, sie hat die CDU aus dem Schwarzgeldskandal gerettet und ist anziehender für weibliche und ostdeutsche Wähler. Sie hat, anders als Stoiber, nicht mit dem Argwohn zu kämpfen, der bayerischen Politikern im Rest Deutschlands entgegenschlägt.“ de Volkskrant (Niederlande)

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