: Normal ist das nicht
■ Euro wird weiterhin wie wild gekauft. Allein LBZ gab 2,3 Millionen Euro aus
Auch am zweiten Geschäftstag 2002 brummte der Handel mit dem Euro. Sprecher bei Banken und Sparkassen in Hamburg und Schleswig-Holstein rechnen erst für die zweite Januar-Woche mit der Rückkehr zur Normalität. Vor den Banken in allen größeren Städten bildeten sich erneut Schlangen, die in großen Filialen der Hamburger Sparkasse noch zu Wartezeiten bis zu einer halben Stunde führten. „Nächste Woche verläuft das Geschäft in normalen Bahnen“, zeigte sich Haspa-Sprecherin Sigrid Kaiser überzeugt.
Am Mittwoch hatte allein die Haspa mit ihren 195 Filialen und 300 Geldautomaten rund eine halbe Milliarde Euro (978 Mio Mark) in Umlauf gebracht. Mit dem neuen Bargeld werden laut Sprecherin am Schalter nur eigene Kunden versorgt, andere werden an ihre Hausbanken verwiesen. Von D-Mark in Euro würden zumeist Beträge unter 5000 Mark getauscht, weiß Burkhard Lauritzen von der Flensburger Sparkasse: „Der Rekord nach unten waren 97 Pfennige.“
Rund 100 Millionen Euro gab die Hamburger Vereins- und Westbank über ihre mehr als 170 Geschäftsstellen und 200 Geldautomaten seit Neujahr aus. Ein Sprecher rechnete damit, „dass die Kunden schneller als erwartet nur noch Euro im Portemonnaie haben werden.“ Damit sich die Menschen auch am Sonnabend für ihre Einkäufe mit Euros versorgen können, öffnen Haspa und Vereins- und Westbank am selben Tag ihre Hamburger Filialen von 9 bis 15 Uhr.
Der Geldwechsel wird nach Einschätzung der Landeszentralbank (LZB) der Nordländer Mitte Januar abgeschlossen sein. „Das ist realis-tisch, vielleicht geht es noch schneller“, sagte der Sprecher der LZB für Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (LZB), Christoph Kreienbaum. Am Vortag seien allein in der Hansestadt über die Einzahlungen der Banken und des Handels rund 280 Millionen Mark (143 Mio Euro) an die LZB zurückgeflossen. Die Hauptstelle in Hamburg hat seit Neujahr mehr als 1200 Kunden, darunter viele Kleinbetriebe, direkt mit Bargeld ausgestattet. Sie gab dabei mehr als 2,3 Millionen Euro aus. lno
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