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Es läuft und läuft

■ Seit die Nase ihres Coaches läuft, sind Fischbeks Volleyballerinnen nicht zu stoppen

„Ich glaube nicht, das es da einen direkten Zusammenhang gibt“, versucht Trainer Knut Rettig die Parallelität zwischen laufender Nase und positivem sportlichen Lauf der Dinge beim TVF Phoenix Fischbek herunterzuspielen. Fest steht, das die Grippezeit eine gute für die Volleyballerinnen ist.

Seit Mitte November verlor Fischbek kein Pflichtspiel mehr, und nach dem jüngsten Erfolg gegen den TV Creglingen finden sich die Aufsteigerinnen plötzlich auf dem fünften Tabellenplatz der Bundesliga wieder. „Das hätte ich vorher nicht zu träumen gewagt“, freut sich Rettig. Mit 3:0 Sätzen fertigte sein Team den Tabellenvorletz-ten ab, obwohl Rettig zuvor eine unbequeme Partie prognostizierte. „Es war letztlich leichter, als ich dachte“, so der Coach, der inzwischen eine Endplatzierung zwischen Rang fünf und sieben für realistisch hält. Damit wäre das erwünschte Ziel, ein Platz unter den ersten acht Teams zu erreichen, um an den Play-Offs teilnehmen zu können, auf Anhieb erreicht. Zusätzlich qualifizierten sich die Bundesliga-Frischlinge für die Endrunde des DVV-Pokals und müssen im Halbfinale am 2. Februar (in Dresden) gegen die in der Tabelle schwächer positionierten Vilsbiburgerinnen antreten.

Für Manager Horst Lüders also nur erfreuliche Nachrichten, nachdem ihn Löcher im Etat zum Jahreswechsel Sorgen bereitet hatten. Der Wirtschaftsbetrieb der Bundesligisten, die Volleyball AG (Vobag), befindet sich im Insolvenzverfahren und kann somit weder 6000 Euro für das Erreichen der Pokalendrunde aus der vergangenen Saison noch 17 860 Euro für diese Saison zahlen.

Summen, die addiert ungefähr zehn Prozent des gesamten Etats des Bundesligisten ausmachen. „Daran werden wir nicht scheitern“, sagt Horst Lüders und glaubt, den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. „Mit unseren Erfolgen schaffen wir die Vorraussetzungen, dieses Loch wieder zu füllen“, bleibt Lüders unkonkret, aber erfolgsgewiss. Trotz des Schicksals der Konkurrenz von Bayern Lohhof. Die Vereinsführung musste aufgrund des Insolvenzverfahrens der Vobag die Mannschaft inzwischen vom Spielbetrieb zurückziehen.

Solch ein Szenario will sich Lüders aber gar nicht erst vorstellen. Wichtiger ist ihm, dass sein Team endlich in die neu erbaute Sporthalle der Gesamtschule Süderelbe in Neuwiedenthal einziehen kann. Seit November wartet Lüders auf die Freigabe der neuen Heimstätte durch die Schulbehörde. Aufgrund zahlreicher kleiner Mängel verzögerte sich die für November geplante Eröffnung der 1000 Zuschauer fassenden Sporthalle bereits mehrmals. Nächster geplanter Termin für die Eröffnung ist nun das Heimspiel gegen Vilsbiburg am 10. Februar. Das liegt immerhin noch in der Erkältungszeit. fog

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