piwik no script img

seattle

Die Spannung steigt

Seattle, im äußersten Nordwesten der USA gelegen, gilt als liberale und weltoffene Stadt mit hoher Lebensqualität. Microsoft, der Internetbuchhandel Amazon und zahlreiche Dotcom-Firmen sind hier zu Hause, Boeing produziert seine Flugzeuge, Starbucks-Espresso und der Grunge-Rock wurden hier erfunden. 560.000 Menschen leben in der Stadt selbst, im Großraum Seattle sind es 1,5 Millionen.

Die Bevölkerung ist für US-amerikanische Verhältnisse homogen: 70 Prozent der Bewohner sind weiß. Die größte ethnische Minderheit stellen mit 14 Prozent die Asian-Americans, gefolgt von 8 Prozent Schwarzen. Der vorletzte, sehr beliebte Bürgermeister Norm Rice war schwarz, der Gouverneur des Staates Washington, Gary Locke, ist ein Amerikaner chinesischer Herkunft, der erste Asian-American in einem Amt dieser Art in den USA.

Gewalttätige Auseindersetzungen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen wie in anderen Großstädten hat es in Seattle bislang nicht gegeben. Doch die Spannung zwischen den ethnischen Gruppen steigt. Einer der Hauptgründe: die Polizei. Seit 1996 hat die Polizei acht Menschen in Seattle erschossen, fünf waren schwarz. Der letzte Vorfall, bei dem im vergangenen April der Afroamerikaner Aaron Roberts von einem weißen Polizisten getötet wurde, hat zu massiven Protesten der schwarzen Bevölkerung geführt. SAM

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen