: Protest gegen Medizinerreform
Etwa 600 Berliner Medizinstudenten haben am Mittwoch gegen die von der Bundesregierung geplante Reform der Ärzteausbildung protestiert. Angehende Mediziner der Freien und Humboldt-Universität zogen am Vormittag von der Charité bis zum Bundesgesundheitsministerium. Dabei kritisierten sie den ihrer Meinung nach „eklatanten Mangel an Praxis in der ärztlichen Ausbildung“. „Die geplante neue Approbationsordnung beseitigt diese Missstände nicht“, sagte Stephan Albrecht von der Fachschaftsinitiative Medizin der Freien Universität. So gefährde der neue Prüfungsmodus massiv die praktische Ausbildung und führe zwangsweise zu einer weiteren Verlängerung der Studienzeit. Stattdessen müssten eine frühzeitige Teilnahme der Studenten am klinischen Alltag festgeschrieben und die Examen praxisorientierter gestaltet werden. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) warfen die Demonstranten vor, aus rein wahltaktischen Gründen zu handeln. Ein Vertreter des Ministeriums wies gegenüber den Studenten die Vorwürfe und die Kritik an der Prüfungsordnung zurück. Die Lösungen seien im Konsens gefunden worden. Auch in anderen Städten demonstrierten am Mittwoch Medizinstudenten gegen die Reformpläne. DPA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen