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Nordirland gegen Gewalt

Beide Konfessionen rufen gemeinsam auf: Zehntausende Menschen demonstrieren gegen militante Extremisten

BELFAST afp ■ Zehntausende Menschen haben gestern in Nordirland gegen die Gewalt militanter Gruppen protestiert. Katholiken und Protestanten aus der gesamten Provinz folgten dem Aufruf von Gewerkschaften und Politikern. An der zentralen Kundgebung nahm auch der Chef der Regionalregierung, Protestantenführer David Trimble, teil. Es sei eine „neue Erfahrung“, dass beide Konfliktparteien sich dem Protest angeschlossen hätten, sagte Minister Bairbre De Brún von der katholischen Sinn-Féin-Partei. Einzig der militante Protestant Ian Paisley blieb fern.

Angestellte im öffentlichen Dienst bekamen gestern für die Kundgebungen in insgesamt sieben Städten frei. Anlass für die größte Demo in Nordirland seit vielen Jahren war der Mord an dem Postangestellten Daniel McColgan am Wochenende durch eine protestantische Extremistengruppe. Diese hatte katholische Lehrer und Postangestellte zu „legitimen Zielen“ erklärt.

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