: Guter Wurf bei Kegelrobben
■ 21 Babys: Saison in Schleswig-Holstein geht mit Rekordergebnis zu Ende
Mit einem Rekordergebnis geht in diesen Tagen die Wurfsaison für die Kegelrobben in Schleswig-Holstein zu Ende: Mindestens 21 Robbenbabys wurden seit November 2001 im Wattenmeer geboren, das ist die höchste Zahl seit Beginn der systematischen Beobachtung der Kolonie in den 80er Jahren, sagte der Sprecher Schutzstation Wattenmeer Lothar Koch in Westerland auf Sylt (Kreis Nordfriesland). „Damit sind die Kegelrobben auf dem besten Weg, sich einen festen Platz im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu erobern“, kommentierte er.
Der Hauptbestand dieser den Seehunden verwandten Robbenart lebt rund um die britischen Inseln. Im internationalen Wattenmeer gibt es nach Angaben von Biologen nur zwei größere Kolonien, und zwar auf dem niederländischen Richelsand und auf dem Jungnamensand vor den Inseln Sylt und Amrum. In den beiden Kolonien leben zusammen etwa 250 Tiere, davon lediglich 40 bis 60 auf schleswig-holsteinischem Gebiet. Im Vergleich zu den Seehunden, von denen derzeit rund 17.000 Exemplare zwischen Den Helder und Esbjerg leben, seien die Kegelrobben im Wattenmeer darum nach wie vor „eine Rarität“, erklärte Koch.
Das gilt auch für ihre Biologie. Während sich nämlich ihre kleineren „Verwandten“ der Nachwuchspflege im Sommer widmen, werden Kegelrobbenjunge im Winter geboren. Wegen ihres empfindlichen weißen Embryonalfelles sind sie in den ersten Tagen nicht lange im Wasser überlebensfähig; Stürme und Verdriftung sind denn auch die häufigste Todesursache.
Umso erfreuter sind Naturschützer über die Wurfsaison, die im November gar nicht so gut begonnen hatte: Die ersten beiden gesichteten Kegelrobbenbabys waren tot. Dann aber ging es Schlag auf Schlag, und die 21 erfassten Geburten sind nach Kochs Informationen lediglich eine „Mindestzahl“. Denn die genaue Erhebung gleiche einem „bio-kriminalistischen Puzzle“ aus vielen Einzelbeobachtungen, die miteinander abgeglichen werden. lno
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