... und sonst?:
Auf dem roten Sofa: Wirtschaftssenator Gregor Gysi hat einen neuen Brieffreund. Im Wochenabstand wird er sich in einer neuen Kolumne des Neuen Deutschland verbal mit Fallschirmstar Jürgen W. Möllemann raufen. Prima Idee, so die Chefredaktion des einstigen Zentralorgans, so kultiviere man einen „Dialog unterschiedlicher politischer Kulturen“, das „eine Mal aus links-libertärer, das andere Mal aus liberaler Sicht“. Wir sind gespannt auf die Schnittmenge.
Lautstark ausgetragen wurden Meinungsverschiedenheiten am Sonntagabend in der Komischen Oper. Die durch Regisseur David Alden behutsam modernisierte Inszenierung der Händel-Oper „Tamerlano“ empörte Teile des Stammpublikums. Ihre Buhrufe konterte die Gegenfraktion mit stehenden Ovationen. Pikant: Alden hatte das „Palastdrama“ (!) in einen düsteren Bunker (!!) verlegt. Eitel Freude dagegen bei Claus Peymann. Der Intendant des Berliner Ensembles darf sich über den „Kulturpreis der B.Z.“ freuen. Das Bronze-Bärchen, das künftig die Peymannsche Schrankwand zieren wird, gab’s für „glänzende Theaterarbeit“, die die Bühnenjunkies von der B.Z. dem Meister attestieren.
Im wirklichen Leben hingegen drohen wirkliche Gefahren: Erste Frischlinge wurden in den städtischen Forsten gesichtet. Ihrem genetischen Programm folgend, verteidigen die Bachen den Nachwuchs recht energisch. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung empfiehlt Fußgängern angesichts einer Wildschweinfamilie den geordneten Rückzug.
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