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Größenwahn und verwandte Manien

Sein Auto, seine Yacht, sein Jet, sein Hubschrauber und er, Kim Schmitz, der vorgab, marode Unternehmen retten und Bin Laden fassen zu können – beim Größenwahn besteht der zentrale Wahn in der Überzeugung, ein zwar großes, aber weitgehend übersehenes Talent zu haben, ein verkanntes Genie zu sein oder über Einsichten zu verfügen, die unbedingt von der Welt, zumindest aber von der näheren Umgebung zur Kenntnis genommen werden sollten. Größenwahn kann ein Symptom der psychischen Erkrankung Schizophrenie sein. Auch an Manie erkrankte Menschen überschätzen sich häufig, halten sich für intelligent und leistungsfähig und glauben, sämtliche Probleme lösen zu können. Da sie oft keine „Krankheitseinsicht“ haben, neigen sie dazu, ihre Größenideen in die Tat umzusetzen und sich so völlig zu ruinieren. Entsprechend liest sich auch Kim Schmitzens in Deutsch und Englisch verfasster „Abschiedsbrief“ auf seiner Homepage www.kimble.org.

Manchmal besteht der Wahn auch darin, zu prominenten Zeitgenossen in einer besonderen Beziehung zu stehen – Fotos von Schmitz nebst Kylie Minogue oder Bruce Willis gibt es zuhauf. Beim Verfolgungswahn, ebenfalls ein Sympton der paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie, ist der Betroffene überzeugt, alle Welt habe sich gegen ihn verschworen und er müsse gar um sein Leben fürchten. Zuletzt kann sich der Betroffene in ein Netz von Auseinandersetzungen so sehr verstrickt haben, dass er zu nichts anderem mehr Kraft, Zeit und schließlich Interesse hat. FRA

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