: Krankenkassengeschichten
Die Auseinandersetzung um die BKK Hamburg geht weiter: Waren es zunächst die Pflegedienste, die wegen unbezahlter Rechnungen gegen die finanziell schwer angeschlagene Kasse demonstrierten, meldete sich sodann die Hamburgische Krankenhausgesellschaft (HKG). Auch die sitzt auf offenen Rechnungen, die die Kasse nicht zahlen will, weil sie die Behandlungen für zu lang oder überflüssig hält. Schließlich fand auch Gesundheitssenator Peter Rehaag (Schill), es sei nicht hinnehmbar, dass die BKK Rechnungen von Krankenhäusern und Pflegediensten nicht bezahle und versprach, sich intensiv mit der Sache zu befassen. Das begrüßen die HKG und der FDP-Abgeordnete Wieland Schinnenburg. Der plädiert für eine Schließung der BKK, damit spare die Stadt jährlich drei Millionen Euro.
BKK-Vorstand Herbert Schulz nennt dies eine „unverantwortliche Milchmädchenrechnung“. Nach seiner Auffassung werden bei einer Schließung der BKK eher Zusatzkosten auf die Stadt zukommen. Schulz sieht sich außerdem in einem Urteil des Landessozialgerichtes bestätigt, wonach nur Anspruch auf Bezahlung habe, wer mit der BKK einen Vertrag hat. Den hatten aber viele Pflegedienste nicht unterzeichnet, trotzdem haben sie die BKK-versicherten PatientInnen weiter gepflegt. san
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