unterm strich:
Kultur versus Kommerz: In Bangkok, Thailand, haben Künstler dem Gouverneur Samak Sundaravej den Krieg erklärt. Anlass ist der Plan der Stadtverwaltung, eine weitere Shopping-Mall anstelle eines modernen Kunstzentrums zu bauen. Sundaravejs Vorgänger, Bhichit Rattakul, hatte ein 10.000 Quadratmeter großes Gelände in der 8-Millionen-Einwohner-Stadt für ein „Bangkok Metropolitan Contemporay Art Centre“ reserviert, um endlich mit anderen südostasiatischen Großstädten wie Hanoi oder Singapur gleichziehen zu können. Nun ist das Gelände an einen japanischen Investor gegangen. Die Stadt verkaufe ihre Seele, empörte sich der führende thailändische Sozialkritiker Sulvak Sivaraska. Künstler trugen als Protest ein vier Kilometer langes Banner, das aus 4.000 Gemälden zusammengesetzt ist, durch die Stadt. Sie haben noch viele Ideen, gegen die Pläne der Stadtverwaltung anzugehen.
Kunst als Architekturkritik: Zu den bekanntesten Künstlern Afrikas zählt Bodys Isek Kingelez. Seine Skulpturen aus farbiger Pappe, Verpackungsresten und anderen Low-Tech-Stoffen entwerfen städtebauliche Visionen, die bisher bekannte Architekturstile aus Europa, Afrika und dem Orient verschmelzen. Sie werden gerne auch als Kritik an den Verhältnissen in seinem Heimatland, der Demokratischen Republik Kongo, gelesen. Ab heute sind seine Entwürfe in der Villa Stuck in München zu sehen.
Kultur in Hamburg: Am Mittwoch wollte Christian Schnee, Sprecher des Senats in Hamburg, die Spannung noch halten, wer neue Kultursenatorin in der Hansestadt wird. Heute allerdings soll sie offiziell im Rathaus vorgestellt werden. Der Norddeutsche Rundfunk aber verfügte schon über geheime Informationen. Dana Horakova, die lange als Journalistin das Feld der Kultur beackert hat, ist der heiße Tipp. Als ehemalige Ressortleiterin für Kultur in der Bild-Zeitung verfügt sie sicher über große Erfahrung, welche Kunst das Volk will. In der Welt am Sonntag hat Dana Horakova als stellvertretende Chefredakteurin gearbeitet, und zuletzt schrieb sie als freie Autorin.
Stars in Berlin: Bei den Filmfestspielen in Berlin trampeln sich die Stars ja bekanntlich auf den Füßen rum. Jetzt hingegen ist die Stardichte noch überschaubar, und das nutzen Tom Cruise und Penélope Cruz dazu, die volle Aufmerksamkeit der Berliner Filmfans abzuzocken. Sie kommen. Mit einem Privatflugzeug. Zur Deutschlandpremiere ihres Films „Vanilla Sky“. Ihr Regisseur Cameron Crowe wird sie begleiten. Das alles teilte die Produktionsgesellschaft UIP mit.
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