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Glanz im Keller

■ Standesgemäße Wiedereröffnung: Bobby Conn heute im Molotow

Einmal eine gute Nachricht aus Hamburgs erodierender Clublandschaft: Nach Monate langem Umbau, allerlei personellen Veränderungen und – zuletzt – gebrochenen Promoterinnengliedmaßen nimmt heute Abend das Molotow am Spielbudenplatz wieder den Konzert- und Clubbetrieb auf. Der wiederholt zu Hamburgs bestem gekürte Livemusikkeller begrüßt dazu einen standesgemäßen und wiederholt gern gesehenen Gast: Bobby Conn.

Dessen Idee von aktualisiertem 70er-Jahre-Bombastrock lässt kaum ein Genre-Klischee aus, worüber sich der hühnerbrüstige Antiheld aus Chicago freilich völlig im Klaren ist. Mit Retro-Ambitionen hat er nichts am Hut, eher schon mit Camp- oder Genderdiskursen. Sein Ironiekonzept jedenfalls gehört zum Differenziertesten, das seit langem aus Popmusikermund zu vernehmen war, seine Liveshows hinterlassen, völlig unakademisch, regelmäßig begeisterte Auditorien. „Großes Westentaschen-Entertainment“ befand unlängst www.popkomm.de über Conns jüngst erschienenes drittes Album, The Golden Age, „geilen Mummenschanz“ entdeckte einmal mehr auch die Szene Hamburg im Werk des 34-Jährigen.

Im Vorprogramm: Hamburgs Weltraum-Boller-Elektroniker Moonbuggy. Die Gastgeber stellen überdies die eine oder andere Überraschung in Aussicht.

Alexander Diehl

heute, 21 Uhr, Molotow

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