unterm strich
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Ein Bild aus dem 16.Jahrhundert rast bald durch die Gegenwart. Der amerikanische Pop-Künstler Robert Rauschenberg hat das Gemälde von Angelo Bronzino auf einen BMW-Sportwagen übertragen. Die Idee stammt von dem französischen Sportwagenfahrer Hervé Poulain, der 1976 seinen Freund Alexander Calder bat, seine Rennmaschine zu bemalen. Der Autohersteller BMW hat seitdem Frank Stella, Roy Lichtenstein, Andy Warhol und A. R. Penck an den Kotflügel gebeten, froh über die Idee, Pferdestärken als Inventar der Kultur zu kommunizieren. Auch Rauschenberg war schon einmal dabei.

Als bedeutendes Denkmal der europäischen Kultur- und Sozialgeschichte gilt der über dreihundert Jahre alte Eliasfriedhof in Dresden. 16 der Grufthäuser, die George Bähr, Architekt der Frauenkirche entworfen hat, sollen jetzt saniert werden. Sie brauchen neue Dächer und eine Restaurierung der barocken Gitter und Tore. Neben den Fördermitteln des Freistaates Sachsen sind dafür Spenden notwendig.

In aller Welt trauern die Menschen um Astrid Lindgren. Deshalb wird in Stockholm ein großer Gedenkgottesdienst geplant, bevor die Beerdigung im engsten Familienkreis in Vimmerby stattfindet. Die Schweden möchten jetzt einen neuen Preis zur Ehrung der Kinderbuchautorin erfinden, als wäre das Lesen ihrer Bücher nicht die beste Ehrung.

„Ich habe genug davon, Bücher zu schreiben“, klagte der Bestsellerautor Steven King (54) der Los Angeles Times in einem Interview. Man käme irgendwann „an die Grenzen eines Raumes. Dann kann man nur noch dahin zurückgehen, woher man gekommen ist“, beschrieb King seine Angst, sich zu wiederholen. Schon sein jüngster Roman über ein nicht ganz normales Auto „From a Buick Eight“ gleiche einem früheren Werk. Doch sind Ängste nicht der Nährboden des Horrorromans, ist die Gefangenschaft in der Zeitschleife der Wiederholung nicht der Horror schlechthin? „Man soll gehen, wenn man gerade ganz oben ist. Ich will nicht vom Platz getragen werden“, sagte King. Fünf Bücher will er aber vorher noch beenden.

Erschöpft und „ausgeschrieben“ fühlt sich auch Peter Handke, der in der Süddeutschen Zeitung eines seiner sehr seltenen Interviews gab. Sein neuer Roman „Der Bildverlust“ hat 760 Seiten und da wundert einen solche Empfindung kaum. Handke wertet Schreiben als die höchste Instanz des Menschen. „Wozu ist die Schrift denn erfunden worden? Doch nicht zur Halblustigkeit.“ Das Leben des Schriftstellers auf Erden klingt aus seinem Munde wie eine neue Passionsgeschichte.