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Betr.: Schill-Berichterstattung, taz hamburg, div. Berichte

Regeln

In diesen Tagen treffen 30 bayerische Polizisten in Hamburg ein. Da sie unvermittelt in den Drogensumpf der Großstadt eintauchen, gebietet es die Fürsorgepflicht, ihnen einige Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben: 1. Kriegen Sie keinen Schreck, wenn Sie am Hauptbahnhof eingesetzt sind. Dort halten sich viele schwarze Männer auf, so genannte Dealer. Diese dürfen umstandslos mitgenommen werden.

2. Sollte ein sozialdemokratischer Kollege Anspielungen auf ein Lokal namens „Wollenberg“ machen, sagen Sie einfach: „Jo mei, das bisschen Koks! Unser Konstantin, der Wecker, der hat ganz andere Mengen vertilgt.“

3. Werden Sie von Kollegen zu einer Razzia im „Wollenberg“ mitgenommen und treffen dort Ihren neuen Dienstherrn, so beginnen Sie mit ihm ein unverfängliches Gespräch über das Wetter. Vermeiden Sie aber unbedingt Wendungen wie „Habts ihr in Hamburg gar keinen Schnee?“, „Hattens auch weiße Weihnacht heuer?“ oder „Von eurem Hamburger Nieselregen hob I die Nase voll.“

4. Geben Sie Ihrem neuen Dienstherrn nicht die Hand. Ein Hand-Wipe-Test könnte Sie schneller in die Boulevard-Presse bringen, als Ihnen lieb ist. Fragen Sie mal Ihre Kollegen daheim, warum sie so an der Naddel hingen. Kristian Stemmler

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