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Politikversagen durch Gutachter-Auftrag kaschiert

Gutachten sind immer auch ein Instrument, um Zeit zu gewinnen. Im Falle des Umzugs von Radio Bremen geht der Poker nun schon seit Monaten, es herrscht Vorwahlkampf. Das erste Gutachten hat empfohlen, dass mit Radio Bremen ein „Medienzentrum“ im Faulenquartier entwickelt wird. Das entspricht der SPD-Position, die Technologie-Kompetenz nicht weiter aus der Stadt hinaus Richtung Lilienthal zu locken, sondern im City-Bereich interessante Adressen zu entwickeln.

CDU-Strategie ist es hingegen, weiter Druck auf eine Entwicklung des Technologieparks ins Hollerland hinein zu machen. Ein nun vom CDU-Senator allein bezahlter Gutachter wird peinlich genau darauf achten müssen, dass das Hollerland zumindest als eine mögliche Option empfohlen wird. Soweit zum „Wo“.

„Ob“ es möglich ist, in Bremen so viele Medienfirmen an einem Standort zu konzentrieren, dass daraus ein echtes Kompetenzzentrum wird, das werden auch die Gutachter nicht vorhersagen. Wenn das Umfeld stadtplanerisch aufgeräumt wird, die Miete attraktiv ist und die Anschrift nicht „Faulenstraße“ heißt, sondern so gut klingt wie „Universitätsallee“, dann gibt es eine „große Chance“ – nicht mehr und nicht weniger. Zum Technologiepark und zur „Airport-City“ am Flughafen hat es keine Gutachten gegeben, dafür aber zum Musical-Standort Bremen. Als Gutachter lebt man herrlich und in Freuden – vom Politikversagen!

Klaus Wolschner

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