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Die Kunst des Verhörens

Schöner foltern nach katholisch italienischer Art

ROM dpa/taz ■ Von Kunst verstehen die Italiener etwas, besonders von der Kunst des Folterns. Das jedenfalls geht aus dem gestrigen Kommentar der italienischen Tageszeitung Il Messagero hervor. Am Montag verbreitete das katholisch-konservative Blatt seine Ansicht zu den neuen Terrorwarnungen des FBI, das die im Lager Guantanamo Bay gefangen gehaltenen Taliban-Kämpfer verhört hat: „Ein Verhör eines Gefangenen aber bleibt eine Kunst, sei es mit solchen Methoden, die das internationale Recht akzeptiert, sei es mit brutaleren Methoden.“ Eine Kunst, ach wirklich? Wie sieht denn diese Kunst mit brutaleren Methoden aus? Fingernägel ausreißen nach Michelangelo? Elektroschocks à la Leonardo da Vinci? Hodenquetschen im Stil von Raffael? Da haben ja unsere italienischen Katholen spätestens seit der Inquisition eine reichhaltige Kunstgeschichte zu bieten.

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