piwik no script img

Straßenkinder und Straßenhunde

betr.: „Wie hungrige Wölfe in der Nacht“ (Hunde in Bukarest), taz (Reise) vom 9. 2. 02

Wenn schon wieder das sinnlose Argument „wir müssen uns statt um die Hunde um die Straßenkinder kümmern“ kommt (auch in Deutschland gibt es grassierende Kinderarmut und keiner kommt deswegen auf die Idee, die Millionen Entwicklungshilfe oder Gelder für Naturschutz zu streichen), dann hätte man auch auf die Initiativen hinweisen müssen, die in Rumänien Projekte für Heime anleiern, wo Straßenkinder sich um Straßenhunde kümmern. […]

Kastration plus strenge Gesetze zur Tierhaltung sind die einzige Lösung. Ich habe gerade diese Woche wieder eine Anfrage von einem bulgarischen Bürgermeister bekommen, in seiner Stadt ein Tierheim zu bauen und dieses auch mit einem Heim für behinderte Kinder zu verbinden (sodass Kinder mit den Tieren lernen und sich beschäftigen). Eigentlich eine Win-win-Lösung. Aber wir können es nicht finanzieren, weil es wieder niemanden interessiert, denn ohne spektakuläre Bilder von bissigen Hunden oder verwahrlosten Heimkindern ist kein Leser oder sonstige Öffentlichkeit hinterm Ofen hervorzulocken. […]

KARIN WULLENWEBER, Frankfurt/Main

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen