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Nevada wird US-Atomklo

US-Präsident Bush fällte Standortentscheidung. Neuer Atomtest in der Wüste

WASHINGTON dpa ■ Das umstrittene amerikanische Atomendlager wird in den Yucca-Bergen im Bundesstaat Nevada gebaut. Diese Entscheidung teilte US-Präsident George W. Bush dem Kongress per Brief mit. Der Gouverneur von Nevada, der Republikaner Kenny Guinn, kündigte umgehend Widerstand an. Durch seine Weigerung, dem Bush-Plan zuzustimmen, fällt die endgültige Entscheidung im Kongress .

Die USA suchen seit 20 Jahren nach einem Endlagerstandort. Zurzeit lagern mehr als 40.000 Tonnen Atommüll auf dem Gelände von 131 Atomkraftwerken und Militäreinrichtungen. Jährlich fallen etwa 2.000 Tonnen neuer radioaktiver Müll an. In den Yucca-Bergen sollen in 300 Meter tiefen Schächten bis zu 70.000 Tonnen Atommüll gelagert werden. Die Regierung will mit der Einlagerung in spätestens acht Jahren beginnen.

Der Standort in Nevada, rund 100 Kilometer nördlich von Las Vegas, wird seit 14 Jahren auf seine Eignung geprüft. Das Energieministerium erklärte die Voruntersuchungen im Dezember für beendet und empfahl den Bau des Lagers. Die Bush-Regierung will nach mehr als 20-jähriger Pause neue AKWs bauen, um den wachsenden Energiebedarf zu decken. Ein Fünftel des Strombedarfs wird in den USA zurzeit durch Atomstrom gedeckt.

Unterdessen wurde bekannt, dass die USA und Großbritannien bereits am vergangenen Donnerstag in der Wüste von Nevada einen subatomaren Sprengsatz gezündet haben. Die Explosion fand rund 130 Kilometer nordwestlich von Las Vegas 300 Meter unter der Erde statt. Ziel des Experiments sei es gewesen, Computermodelle zur Sicherheit der Atomwaffen zu entwickeln, sagte ein Sprecher. Atomwaffengegner kritisieren den Test als Verstoß gegen das 1996 in Kraft getretene Atomwaffentestverbot.

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