: petr pithart
Tschechischer Lebenslauf
Petr Pithart hat den typischen Werdegang eines tschechischen Dissidenten hinter sich: vom bürgerlichen Intellektuellen über den Hilfsarbeiter bis zum Staatsmann. Dabei endete Pitharts juristische Karriere nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968, als er aus der KPČ austrat. Danach beschäftigte er sich mit der Herausgabe von Zeitschriften, die die tschechische Geschichte und Gegenwart kritisch beleuchteten, unter anderem saß er im Redaktionsrat der Untergrundzeitung Lidové noviny. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Nachtwächter oder Gärtner.
Pithart gehört zu den ersten Unterzeichnern der Charta 77. Während des politischen Umbruchs 1989 (Pithart selbst wehrt sich gegen den Ausdruck „Revolution“) machte er im „Bürgerforum“ Václav Havels schnell Karriere: Von 1990 bis 1992 war er Ministerpräsident des tschechischen Teils der ČSFR, 1996 wurde er in das tschechische Oberhaus, den Senat, gewählt, dem er seit 2000 vorsteht.
Die intellektuelle Elite Tschechiens würde Pithart gerne als Nachfolger Václav Havels auf der Prager Burg sehen. Allen voran Havel selbst, der nur Lob für seinen Mitstreiter aus Dissidententagen hat: „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich froh wäre, wenn in unserer Politik mehr Leute des Typs Petr Pithart wirken würden.“
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