: Kritik an Abschiebe-Ärzten
Ärzte als Büttel der Hamburger Ausländerpolitik: Dieser Vorwurf war gestern nicht nur Thema der Protestaktion im rechtsmedizinischen Institut (s. Bericht links). In einem Gespräch forderte die Black Community Hamburg den Präsidenten der Ärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, auf, „alle möglichen standesrechtlichen und juristischen Maßnahmen“ gegen die Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel und Ute Lockemann wegen ihrer Beteiligung an Brechmitteleinsätzen einzuleiten. Hintergrund dieser Forderung ist der Tod des Ghanaers Achidi J. nach einem Brechmitteleinsatz im vergangenen Dezember.
Der Hamburger Arbeitskreis Asyl hat unterdessen dem Langenhorner Mediziner Jochen Brack den Titel „Facharzt für Abschiebung“ verliehen. Brack überprüft im Auftrag der Ausländerbehörde amtsärztliche Diagnosen, die psychisch erkrankten oder traumatisierten Flüchtlingen die Nichtabschiebefähigkeit attestieren. Der Arbeitskreis wirft Brack vor, den „ärztlichen Berufsstand für die menschenverachtende Vertreibungspolitik dieser Stadt“ zu funktionalisieren. mac
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
