: Krrrach-Kunst, zum letzten Mal
Ein Abschied von Berlin: Bob Rutman streichelt im b-flat noch einmal sein Steel-Cello
Bob Rutman: Künstler, Musiker, Beatnik, gebürtiger Berliner und inzwischen 71 Jahre alt, nimmt erneut Abschied von Deutschland. 1938 in die USA emigriert, wurde er in New York Künstler, Galerist und schließlich Erfinder des „Steel Cello“, einer Art Mischung aus Skulptur und Instrument mit riesigen Stahlsaiten als Klangkörpern, das es bis ins Museum of Modern Art schaffte und nach dem Mauerfall nach Berlin verkauft wurde. Der Künstler folgte seinem Werk in seine Geburtsstadt zurück, gründete hier die Galerie Rutman und das Mastodon Steel Cello Ensemble, mit dem er exzessiv auftretend eine „Industrial Folk“ genannte Experimentalmusik spielte. Und heute sein letztes Konzert geben wird, bevor er Deutschland wieder den Rücken kehrt.
„Konzert“ ist dabei allerdings vielleicht nicht ganz das treffende Wort, die Zeichen stehen stark auf Performance. Zum letzten Mal also arbeitet Rutman heute Abend an seinem „Steel Cello“, schmeißt Bastiaan Maris den „Heater“ an, ein Feuer speiendes Rammstein-kann-einpacken-Pyromanie-Instrument, zeigt Sopranistin Moon Suk, was sich mit Stimmbändern so alles anfangen lässt, und bringen Jeffrey Funt und Miguel Ibanez die „Bow Chimes“ zum Schwingen, eine weitere instrumentarische Eigenerfindung Rutmans. Karsten Ginsburg sitzt am Schlagzeug, dem einzigen nicht selbst gebauten Instrument des Ensembles. Als Gast dabei ist Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten, mit denen Rutman bereits durch Amerika tourte.
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