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Trauer um Sozialarbeit

Schluss, aus, vorbei: Freimut Reichert schloss gestern um 17 Uhr zum letzten Mal die Tür der Straßensozialarbeit St. Pauli ab. Zum Abschied bekam er – wie es sich für eine Beerdigung ziemt – Blumen, Kerzenschein und einen Sarg (Foto). Der Kondolenzzug, etwa 80 ehemalige KlientInnen des Sozialarbeiters – darunter viele Punks – zog von der Großen Freiheit über die Reeperbahn bis hin zum Operettenhaus, wo die Trauerfeier stattfand.

Mit der „Straso“ verschwindet für viele Ausgegrenzte die letzte Anlaufstelle auf dem Kiez. Der Jugendhilfeausschuss des Bezirks Mitte hatte im Januar die kurzfristige Schließung der Einrichtung beschlossen, um jährlich 18.000 Euro zu sparen (taz berichtete). „An Armut der Stadt verstorben“, lautet folgerichtig die Grabinschrift, mit der die Front der geschlossenen Einrichtung gestern verziert wurde.

mac / Foto: Hendrik Doose

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