Ernennt BHV den Gegenpapst?

■ Melf Grantz soll doch als Senator antreten

Nachdem Henning Scherf gestern mit Karin Röpke seine Favoritin für die Nachfolge der tödlich verunglückten Sozialsenatorin Hilde Adolf bekannt gab, regt sich jetzt in Bremerhaven Widerstand. Der von der Seestadt-SPD für geeignet gehaltene Fraktionsvorsitzende Melf Grantz hatte zwar gestern abgewunken – jetzt soll Druck auf ihn ausgeübt werden. „Hier müssen alle, die in Frage kommen, nachdenken, ob sie die persönliche Lebensplanung hintanstellen, damit Bremerhaven im Senat präsent ist“, wirbt Uwe Parpart, Mitglied im Unterbezirksvorstand. Wie berichtet, wäre eine Entscheidung für Röpke eine gegen den Bremerhaven-Sitz im Kabinett. Patriotismus wird da für manche zur ersten Bürgerpflicht. Morgen Nachmittag tagt der Unterbezirksvorstand der Seestadt-SPD. Um 18 Uhr gibt der Landesvorstand eine Pressekonferenz zur Adolf-Nachfolge. Dem Vernehmen nach wünschen sich auch andere Bremerhavener Genossen, Grantz möge noch einmal in sich gehen. Sonst könne man ja auch über die Fraktionsführung neu nachdenken.

Einer sieht das ganz anders. Siegfried Breuer, stellvertretender Parteichef, akzeptiert die Entscheidung von Grantz. „Ich treib' doch keinen in einen solchen Job mit irgendwelchen komischen Beschlüssen“, regt er sich auf. Mit einer Auszeit für den Bremerhavener Kabinettssitz hat er sich abgefunden. „Wenn es hier keinen gibt, dann muss man das eben verkraften.“ hey